Wir alle kennen den Moment, wenn in einer Diskussion am Familientisch oder unter Freunden die Stimmung schlagartig kippt, kritische Blicke einen beginnen zu mustern und man merkt, die nächsten Worte sind entscheidend.

Jetzt geht es um Alles oder Nichts. Wird man seine Freunde und Familie von seiner Idee überzeugen können oder werden sie für immer Vorbehalte haben? Genauso verhält es sich auch mit der Idee von Ökosystemen.

Kommen wir also gleich zum Punkt. Die drei grossen Vorteile von Ökosystemen sind:

  1. Erweiterung der Kundenbasis
  2. Reduzierung des Risikos
  3. Reduzierung der Investitionen

Sind Sie überzeugt? Wahrscheinlich noch nicht ganz. Wie in jeder guten Familie und bei langjährigen Freunden lässt man sich nicht einfach mit einer kurzen Zusammenfassung abspeisen. Erklärungen, Hintergrundinformationen und das eine oder andere vermeintliche Geheimnis müssen herausgerückt werden, bis am Tisch wieder Frieden einkehrt. Gehen wir also auf die Details ein, warum Unternehmen Teil eines Ökosystems werden sollten.

Gemäss einer Studie von EY bestehen 75 Prozent des Wertes eines Ökosystems aus den Kundenbeziehungen dieses Systems. In der heutigen Zeit wird nur noch wahrgenommen, wer auch wirklich relevant ist aus Kundenperspektive. Mit einem gemeinsamen Leistungsangebot können alle beteiligten Unternehmen auf unterschiedlichen Ebenen profitieren. Für einen etablierten Branchenplayer kann die Zusammenarbeit mit einem jungen Start-up der erhoffte Jungbrunnen innovativer Ideen sein, umgekehrt erhält das Start-up ein gewisses Gewicht, um am Markt ernstgenommen zu werden, und ein dritter Partner kann mit der Nutzung seiner Technologie vielleicht einen use case bauen, der weitere Kunden anlockt. Dies ist aber nur eine von vielen Möglichkeiten.

Neben der Erweiterung der Kundenbasis bieten Ökosysteme zwei weitere grosse Vorteile für Unternehmen, die einen entscheidenden Nutzen bieten. Mit dem Erstellen eines neuen Produkts oder einer neuen Dienstleistung, geht immer ein gewisses Risiko einher, am Kundenbedürfnis vorbeizuschiessen.

In einem Ökosystem können einerseits Investitionen und andererseits das damit verbundene Risiko unter den Ökosystempartner aufgeteilt werden.

Keiner der Akteure trägt so viele Kosten oder so viel Risiko für das gleiche Ergebnis, wie er es alleine hätte müssen. Grosse Unternehmen, welche die Ressourcen haben, sich an mehreren Ökosystemen zu beteiligen, können diesen Umstand zu einem strategischen Vorteil machen. Durch die bewusste Teilnahme an verschiedenen Ökosystemen können sie ihr Risiko weiter diversifizieren. Sollte sich ein Ökosystem als Flop erweisen, kann ein anderes immer noch Top sein. 

Noch immer nicht überzeugt? Also gut, jetzt kommt ein kleiner Bonus.

Um was es schlussendlich geht, ist die Kundenrelevanz. In der schnelllebigen Welt von heute riskieren Unternehmen, die nicht ständig am Ball sind, einfach in Vergessenheit zu geraten. Denn eine spannende Alternative findet sich sozusagen fast an jeder Hausecke. Alleine um diese Relevanz zu kämpfen, ist für viele Unternehmen enorm Zeit und Kapital intensiv. Mit Ökosystem Partnern lässt sich dieser Druck teilen und die Last wird für alle leichter.

Sollten trotz all diesen Warums noch Zweifel vorhanden sein, dann bleiben Sie gespannt auf die kommende Woche. Dann werden wir auf die Win-Win-Win-Formel eingehen (gibt es das wirklich?!) und die Voraussetzungen für ein erfolgreiches Ökosystem klären.