Vor gut einem Monat war es noch ganz neu, dass die Bergbahnen geöffnet wurden und die anderen Lockerungen Einmarsch in unseren Alltag gefunden haben.

Letzte Woche war ich während fünf Tagen im Engadin. Auf den ersten Blick hat alles wie vor einem Jahr gewirkt, als ob es das Corona-Virus nie gegebenen hat. Beim genauen Hinschauen fielen mir aber Kleinigkeiten auf, die durch Corona Einzug in unseren Alltag gefunden haben: die Beratungen in den Sportgeschäften war nicht mehr ganz so locker und kundennah, die Begrüssungen auf der Strasse waren viel distanzierter und die Restaurants waren halb leer, dafür waren die Plätze auf den Terrassen ausgebucht, obwohl es nicht sehr warm war am Abend. Die Bedienung war freundlich und herzlich, nur das Plastik-Schutzvisier hat mich etwas irritiert.

 

Skihütte trotz Corona

Die vier weiteren Tage habe ich in einer SAC-Hütte verbracht, da ich an einem Hochtouren-Ausbildungskurs teilgenommen habe.

Fernab von der ‘’Zivilisation’’ habe ich mir auch das Corona-Virus weit weg vorgestellt, dem war aber nicht so.

Ich habe es präsenter als im Dorf wahrgenommen. Die Hütten waren nur zur Hälfte gefüllt, überall waren Plastikvorhänge aufgehängt um das Schutzkonzept aufrecht zu halten, die lockere Hütten-Stimmung war etwas gedämpft und wenn ein Husten aus einer Ecke zu hören war, habe ich skeptisch in diese Richtung geschaut und mich darauf geachtet, ob es einmalig war oder ob ich es in den nächsten Stunden wieder wahrnehme. Auf den zweiten Blick betrachtet haben diese Schutzkonzepte auch Vorteile: für den einzelnen Hüttengast gibt es viel mehr Platz, weniger Zeit zum Anstehen in den Waschräumen, der Lärmpegel war deutlich niedriger. Es war also nicht alles schlechter, das Hüttenleben bot etwas mehr Komfort als sonst.

Ich habe mich nach diesen Tagen in den Bergen oft gefragt:

  • Wird es irgendwann wieder so sein wie noch vor einem Jahr?
  • Was kommt auf uns zu, wenn alle aus den Sommerferien nach Hause kommen? Gibt es dann wieder verschärfte Vorsichtmassnahmen?
  • Wann sinken die Fallzahlen wieder deutlich und konstant unter 100? Werden wir auch in den Büros wieder den Stand vor einem Jahr erreichen (ohne Shared Office)?

Wobei ich sagen muss, dass die Shared Office durchaus auch Vorteile haben. Sie bieten eine Abwechslung im Arbeitsalltag, es wird eine gewisse Dynamik gefordert und Flexibilität erwartet und das macht es doch auch irgendwie spannend – oder nicht? Ich denke auch, dass die Shared Office im Hinblick auf die diesjährige Wintergrippe sinnvoll sein werden, so kann die Ausbreitung im Büro deutlich verlangsamt werden und es liegt nicht die halbe Belegschaft zur selben Zeit mit Fieber zu Hause im Bett.

Ich denke, dass ich nicht die Einzige mit diesen Fragen bin, wir alle können nur das Beste aus dieser Situation machen und uns an die Hygiene- und Schutzmassnahmen wie auch der Abstandregelung halten sowohl im privaten wie auch im geschäftlichen Kontext.