Think big! Start big! – oder eben gerade nicht? Immer wieder treffen wir bei Alerion Consult im Rahmen unserer Arbeit auf Führungskräfte, die beim Thema Strategie kopfschüttelnd abwinken und sagen: «Ja, eine Strategie muss man schon haben. Aber bisher hat es uns eigentlich nicht wirklich was gebracht.»

Sehr häufig hat die fehlende Wirkung einer Strategie jedoch nichts mit der Strategie an sich, sondern vielmehr mit ihrer Umsetzung zu tun.

Eine Strategie muss für Führungskräfte wie Mitarbeitende verständlich und nachvollziehbar sein, damit sie gelebt werden kann. Besonders häufig stolpern Unternehmen unserer Erfahrung nach über die folgenden fünf Faktoren bei der Strategieumsetzung:

 

  • Priorisierung von hoher Geschwindigkeit und hoher Wirkung

Eben nicht «Start big!», sondern «Start small!» Führungskräfte tendieren dazu alles auf einmal und gleichzeitig umsetzen zu wollen. Das überfordert nicht nur die Mitarbeitenden, sondern oft auch die Führungskräfte selbst. Selektieren und priorisieren Sie eine handvoll Initiativen, die Sie in kürzester Zeit am nächsten an die formulierte Strategie bringen. Läuft der Wagen mal, ist es einfacher ihn am Laufen zu halten und tatsächlich zum Ziel zu kommen.

  • Abstraktes konkret machen

Die Umsetzung einer neuen Strategie wird vielfach von ausgeklügelten Roadmaps mit durchdachten Zeitplänen und festen Meilensteinen begleitet. Diese Herangehensweise beantwortet die Frage nach dem «Wie» der Strategieumsetzung, aber nicht unbedingt das «Was» oder «Wofür». In der heutigen Zeit ändern sich Rahmenbedingungen immer öfters und immer schneller. Deshalb sollte immer das «Was» und «Wofür» im Zentrum einer Strategieumsetzung stehen, damit Ziele konkret, greifbar und bei Bedarf anpassbar sind.

  • Reibung und Auseinandersetzung zulassen

Die Umsetzung einer neuen oder angepassten Strategie bringt immer auch Veränderung mit sich. Dass diese nicht bei allen für ausnahmslose Begeisterung sorgt, ist eine unausweichliche Tatsache. Seien Sie deshalb nicht überrascht, wenn Widerstand auftaucht und die Harmonie für einen Moment verschwindet. Damit eine Strategie im Unternehmen stark verankert ist, gehört eine gewisse Reibung und Auseinandersetzung mit dieser dazu. Lassen Sie sich deshalb nicht einfach so von Ihrem Vorhaben abbringen.

  • Emotionales nutzen

Möchten Sie Ihr Team motivieren und für Ihr Vorhaben gewinnen, dann sind rationale Gründe gut, aber emotionale um einiges besser. Verstecken Sie emotionale Argumente nicht, sondern nutzen Sie diese gezielt, um Führungskräfte und Mitarbeitende aktiv für die Strategieumsetzung zu gewinnen und gemeinsam Höchstleistungen zu erreichen.

  • Mutig zu neuen Ufern

Professionalität und Routine machen viele Dinge einfacher, aber nicht unbedingt die Strategieumsetzung. Denn es soll der schnellste oder beste Weg zur Umsetzung gewählt werden, nicht einfach der bereits bekannte. Das erfordert bisweilen etwas Mut, aber so können fast nebenbei ineffiziente Strukturen eingebrochen und Wege geschaffen werden, die tatsächlich zu neuen Ufern führen.

Haben Sie diese fünf Faktoren berücksichtigt, dann steht der erfolgreichen Umsetzung Ihrer Strategie noch eine etwas andere Hürde im Weg – das Ego jedes Einzelnen! Innovation, Geschwindigkeit und eigentlich erreichbare Ergebnisse werden häufig durch interne Kämpfe um Einfluss, Sichtbarkeit und Anerkennung verhindert. Schaffen Sie deshalb bewusst Plattformen, um diese Bedürfnisse abzuholen. 

Seien Sie sich bewusst, dass Sie nicht die laute Opposition von Ihrem Vorhaben überzeugen müssen, sondern die stille Mehrheit. Denn Taten sprechen am Ende des Tages lauter als Worte. Deshalb sagen wir: Think big! Start small!