Die erfolgsentscheidende Rolle der Mitarbeitenden im Strategieprozess

Viele Unternehmensstrategien entstehen im kleinen Kreise, meist bestehend aus dem Topmanagement. Die Strategien sind inhaltlich bis ins Detail durchdacht, aber dennoch gibt es bei der Umsetzung massive Probleme und der best geplanteste Strategieprozess droht zu scheitern. In der Regel liegt die Ursache ganz am Anfang bei der Entwicklung der Strategie: Die Mitarbeitenden werden nicht miteinbezogen

 

Wie kann dies nun vermieden werden?

Binden Sie die Mitarbeitenden sukzessive von Anfang an in den Strategieentwicklungsprozess mit ein. Durch die Einbindung entsteht ein integrierter Entwicklungsansatz und die Mitarbeitenden betrachten die neue Strategie als «ihre Strategie» und fühlen sich miteinbezogen. Durch dieses Gefühl erreichen Sie eine viel höhere Motivation und die Strategie wird auf breiter Basis umgesetzt und gelebt.

Die nachfolgenden Thesen sind die Basis für die Entwicklung einer im Unternehmen integrierten und von den Mitarbeitenden getragenen Strategie. 

 

# 1 – Strategisches Denken und Handeln der Mitarbeitenden 

Je grösser und internationaler die Tätigkeit ist desto grösser / breiter sind die Kundenkontakte. Umso globaler die Märkte sind, desto erfolgskritischer werden die Entscheidungen und Handlungen der Führungskräfte vor Ort für den Erfolg des Unternehmens. 

Die zentralgetroffene Unternehmensstrategie kann nicht alle Einflüsse berücksichtigen, daher ist es wichtig, dass das Management und die Mitarbeitenden vor Ort regionale Abweichungen erkennen und die notwenigen Anpassungen vornehmen. Dies sichert die Innovationskraft des Unternehmens. 

# 2 – Das strategische Denken erlernen

Die Mitarbeitenden müssen das strategische Denken erlernen können und dies funktioniert nicht mittels eines einmaligem Workshops. Das Autofahren erlernt man auch nicht mittels einmaligem Workshop, sondern in dem kleine Schritte gemacht werden und sich die Zeit nimmt um den Anfang zu verstehen um erfolgreich ans Ende zu gelangen. Genauso muss das strategische Denken erlernt werden durch Analyse, Entwicklung, Aufbereitung, Überarbeitung in dem von der Vision bis zur Umsetzung der Strategie aktiv mitgearbeitet werden kann. Die Unternehmensleitung gibt die Richtung und den Rahmen vor, der Rest wird gemeinsam erarbeitet. 

Auf diese Art und Weise haben die Mitarbeitenden die Möglichkeit sich weiterentwickeln zu können, den Sinn für das Machbare zu entdecken und sich als Führungskräfte etablieren zu können. 

 

# 3 – Vorgabe von Leitplanken durch Unternehmensleitung 

Die Aufgabe der Unternehmensleitung besteht darin, die Leitplanken zu definieren und klare Aufgaben zu stellen wie auch die passenden Schlüsselpersonen zu ermitteln und ihnen die entsprechenden Aufträge zu geben. Mit der Aufgabenstellung ist jedoch die grosse Aufgabe noch nicht erledigt, sondern der wichtigste Teil besteht darin, regelmässig Review-Meetings zu planen in denen die Standort-Kontrolle durchgeführt wird und auch die Richtung überprüft und ggf. korrigiert wird. Die klassischen strategischen Leitplanken beinhalten die Vision, die Mission des Unternehmen und das Leitbild. 

Was bedacht werden muss, ist dass diese Herangehensweise für das Topmanagement zeitintensiv ist, da viele Sitzungen geführt werden müssen, viele Unterlagen durchgegangen werden müssen und sich intensiven Diskussionen stellen müssen. Nur wenn dies gewissenhaft und konsequent gemacht wird, kann am Ende von einem Erfolg gesprochen werden. Der Erfolg, dass die Mitarbeitenden sich die Strategie zu eigen machen und diese mit viel Energie zum Leben und Funktionieren vorantreiben wollen, da es in gewissermassen ihre Strategie ist. 

 

# 4 – Die Mitarbeitenden sind die besten Strategen für ein Unternehmen

In vielen Unternehmen wird eine «falsche» Grundannahme verfolgt: «Die Mitarbeitenden sind keine Strategen, da sie die notwendige Qualifikation und Erfahrung im Bereich der Strategie haben». Die ist nur bedingt korrekt, klar viele Mitarbeitenden kümmern sind nicht tagtäglich um die Strategie, aber die Mitarbeitenden kennen die Produkte, die Meinung der Kunden und die Märkte. Jede Strategie baut auf dem Wissen über die Märkte, Produkte der Konkurrenz und der Kundenmeinung auf, ohne dieses Wissen wird kaum eine Strategie erfolgreich sein. Dieses wichtige Wissen ist erfolgsentscheiden und die Mitarbeitenden, die täglich damit zu tun haben, verfügen über genau dieses. 

    • Die Verkäufer kennen die Kunden, aber auch die Konkurrenten.
    • Die Techniker kennen die Produkte am besten.
  • Die Servicemitarbeitenden kennen die wiederauftretenden Probleme.

 

# 5 – Gemeinsam erarbeitete strategische Massnahmen werden umgesetzt, akzeptiert und sich nachvollziehbar

Die grosse Gefahr des «Top Down Vorgehens» bzgl. der Strategie besteht darin, dass das Topmanagement während Wochen / Monaten über die neue Strategie beraten hat und die Mitarbeitenden diese nach wenigen Minuten falsch verstehen und darum schon gar nicht umsetzen. 

Für das Verstehen der Strategie reicht nicht die einmalige Vorstellung an einer Informationsveranstaltung, denn gehört ist nicht gleich verstand, verstand ich nicht gleich einverstanden. Nur wer von der Strategie überzogen ist und diese versteht leistet bei der Umsetzung den dafür notwendigen Beitrag. 

Denken Sie daran, der Mensch tut das, wovon er überzeugt ist, und die grösste Überzeugung ist dort, wo er Kenntnis hat und im besten Fall selbst daran gearbeitet hat. 

 

 

Fazit

Wenn die Mitarbeitenden nicht einbezogen werden erreicht die Strategie weder das Herz noch den Kopf. Durch das Nicht-Erreichen wird die Strategie nicht verstanden und schon gar nicht gelebt. Die Folgen sind Missverständnis und Widerstände, welche mit grossem Aufwand aus der Welt geschaffen werden müssen.

Eine Strategie kann nicht gekauft werden, wir helfen Ihnen jedoch gerne die Brücke zwischen dem Topmanagement und den Mitarbeitenden für die Strategieentwicklung zu bauen. Denn der Grundstein für eine erfolgreiche Unternehmensstrategie sind die Mitarbeitenden.