Die letzten drei Monate waren irgendwie surreal. Gut kann ich mich noch daran erinnern wie anfangs März noch über Corona gewitzelt wurde und das Virus noch in weiter Ferne zu sein schien. Doch mit steigenden Fallzahlen und den Medienberichten zu der gravierenden Situation in anderen europäischen Ländern, wurde auch in der Schweiz nach und nach der Ernst der Lage klar.

Dann änderte sich alles schlagartig. Diese Geschwindigkeit, mit der alles im März vonstatten ging, war in gewisser Hinsicht unvorstellbar und hat uns alle überrumpelt. Innerhalb weniger Wochen, gar Tage, stellte sich die Welt mit dem Lockdown auf den Kopf.

Als Student der Internationalen Beziehungen und meiner Nebenbeschäftigung als Junior Consultant bedeutete dies für mich eine Umstellung auf «Home-Studium» und «Home-Office».

 

 

Studium ohne Präsenzunterricht

Beides viel mir eigentlich gar nicht so schwer. Beim Studium gab es gewisse Vorteile. Zum Beispiel genoss ich die Möglichkeit die Vorlesungen in meinem eigenen Tempo anzuschauen – meistens schneller, aber mit mehr Pausen, und das nicht bereits um 8 Uhr morgens. Bei manchen Kursen konnte allerdings der Online-Unterricht den Präsenzunterricht nur begrenzt ersetzten.

So musste beispielsweise ein einwöchiges Blockseminar ohne anschliessende Simulationsübung stattfinden, was eigentlich der interessanteste Teil gewesen wäre. Auch Gruppenarbeiten wurden deutlich mühsamer. Über Zoom gingen Absprachen und Diskussion weit weniger zügig vorwärts als in persönlichen Treffen an der Uni. In einer Gruppenarbeit war eine der grössten Herausforderung das Finden eines gemeinsamen Zeitfensters, da ein Mitglied zurück in die USA geflogen war.

Zwischen «Home-Studium» und «Home-Office»

Das Hin- und Herwechseln zwischen Studium und Consulting war allerdings so einfach wie noch nie: Anstatt von einem Ort an den anderen zu fahren, musste ich nun lediglich den Laptop wechseln. Der Umstieg auf Home-Office war einfach, aber irgendwie auch ziemlich langweilig. Zwar sind meine Arbeiten grundsätzlich alle im Home-Office problemlos machbar, trotzdem fehlt einem der persönliche Kontakt und das «Büroklima». Doch mit vielen Zoom-Meetings konnte auch dem ein wenig Abhilfe geschafft werden. Durch 2 Teammeetings pro Woche sah ich manche Arbeitskollegen sogar öfter denn je.

Rückkehr in die Normalität

Umso froher bin aber jetzt über die Rückkehr in die Normalität, die gar nicht so «neu» ist, wie es noch vor einigen Wochen geheissen hat. Ich freue mich wieder das Büro aufsuchen zu können und meine Arbeitskollegen wieder zu sehen. Einige Freunde konnte ich bereits wieder persönlich treffen und gemeinsam das Wiedersehen feiern.

Genauso sind auch die bereits tot gesagten Sommerferien jetzt doch wieder auferstanden und befinden sich in eifriger Planung. Auch wenn wir nicht mit der Schnelligkeit aus dem Lockdown gehen, wie wir ihn begonnen haben, so scheint es erneut, dass alles rasanter geht als ursprünglich gedacht. Dementsprechend bin ich gespannt, was uns in den nächsten Wochen und Monaten erwartet und hoffe jedoch das wieder Schwung in unser Leben einkehrt.

Ein Beitrag von Alexander Leuenberger.