Heute sind genau 99 Tage vergangen, seitdem wir, das Team von Alerion, seitens der Geschäftsführung die Information erhalten haben, dass unsere Büros bis auf weiteres geschlossen bleiben.

99 Tage, das sind 8’553’600 Sekunden, 142’560 Minuten, 2’376 Stunden oder einfach gesagt knapp 14 Wochen – eine lange Zeit.

In meinem letzten Blogeintrag im April habe ich mich noch mit folgenden Fragen beschäftigt:

  • Wie geht es weiter?
  • Wird es Lockerungen geben? Wenn ja, welche?
  • Welchen Einfluss wird das auf meinen Arbeitsalltag haben?

Mittlerweile ist die Home-Office Empfehlung seitens des Bundes aufgehoben und es obliegt dem Arbeitgeber, ob die Arbeitnehmenden zu Hause oder im Büro arbeiten sollen – oder wie im Berateralltag normalerweise üblich beim Kunden.

In holprigen Schritten bewege ich mich derzeit zurück zur alten Arbeitsnormalität. Manche mögen nun kritisch anmerken, dass es eine Arbeitsnormalität im Leben eines Beraters wohl nicht gibt. Nunja, für mich damit verbunden ist sicher der Arbeitsweg, egal ob zum Kunden oder ins Büro. Dorthin gelange ich meistens mit dem ÖV. Der Unterschied ist nicht zu übersehen. Waren vor acht Wochen praktisch keine Leute unterwegs, vor vier Wochen einige mehr, so waren vergangene Woche nochmals deutlich mehr Leute unterwegs – die S-Bahn war praktisch voll.

 

Alerion Zug - ÖV während dem Lockdown

 

Gleichzeitig fährt dieses mulmige Gefühl mit, das Risiko sich potenziell mit dem Virus anstecken zu können, man blickt skeptisch in die Richtung von Mitreisenden, die sich räuspern und fragt sich, «was, wenn…».

Das erste Mal nach dem Lock-Down wieder im Büro mit einem Teil der Arbeitskollegen, das erste Mal wieder ein physisches Meeting beim Kunden – beides Erlebnisse, die einem zweiten ersten Arbeitstag gleichen. Ich habe mich darauf gefreut, habe sicherheitshalber zwei Wecker gestellt und war zugleich danach jeweils erschöpft von der sozialen Nähe.

Wir können stolz sein, wie wir die vergangenen Wochen gemeistert haben und gespannt darauf, was wohl die nächsten 99 Tage für uns parat haben.

Wird bald als unanständig gelten, wer nicht Hände schüttelt?