Der Wachstums-Boom der Flex-Modelle bleibt aus: Nachfrageeinbruch im Markt für Krankenzusatzversicherungen

Der Wachstums-Boom der Flex-Modelle bleibt aus: Nachfrageeinbruch im Markt für Krankenzusatzversicherungen

Klassische Modelle der Krankenzusatzversicherung verlieren seit einigen Jahren zunehmend an Beliebtheit. Um dem entgegenzuwirken, bieten Versicherer mit Flex-Modellen eine Alternative. Als Versicherter erhält man die Flexibilität, am Tag des Spitaleintritts die bevorzugte Abteilung zu wählen. Ein Aufenthalt auf der allgemeinen Abteilung ist abgedeckt, gegen einen Aufpreis erhält man ein Zimmer in der halbprivaten oder privaten Abteilung.

Nach einigen erfolgreichen Jahren verzeichnet nun die Nachfrage nach Flex-Modellen im letzten Jahr einen massiven Einbruch (vgl. Medienmitteilung Comparis, 18. Juli 2023).

Woran könnte das liegen?

Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist gemäss der IFZ Touchpoints Insurance Studie 2022 das wichtigste Kriterium für die Weiterempfehlung von Krankenversicherungen und gilt als «Goldstandard» für den Kaufentscheid. Hoch im Rennen: günstige Produkte und Mehrleistungen im Bereich der ambulanten Eingriffe (vgl. Medienmitteilung Comparis, 18. Juli 2023). Bietet die heutige Produktlandschaft dies nicht? Oder ist das Preis-Leistungs-Verhältnis für den Normalbürger schlicht schwierig einschätzbar?

Was bedeutet das für die Marktteilnehmer?

Zusatzversicherte sind für den Leistungserbringer aus wirtschaftlicher Perspektive sehr wichtig oder gar von existentieller Bedeutung (mehr dazu in unserer Umfrage zur Kostentransparenz der Krankenzusatzversicherung im Schweizer Gesundheitswesen ). Mit der rückläufigen Zahl an Zusatzversicherten verlieren also nicht nur Versicherungen Skalen- und Verbundeffekte, sondern auch die Spitäler geraten unter Druck. Es bleibt zu beobachten, wie die Marktteilnehmer damit umgehen.