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Was bedeutet Organizational Alignment?

Organizational Alignment bedeutet, Menschen, Produkte und Prozesse so zu gestalten und zu verbinden und in Einklang zu bringen, dass die Strategie, ausgerichtet auf die wahren Kunden- und Marktbedürfnisse, mit grösstmöglicher Produktivität und Profitabilität umgesetzt und realisiert wird.

Zusammengefasst heisst das:

  • Die Organisation verfügt über eine klare Wahrnehmung sowie ein ausgeprägtes Verständnis bzw. Kenntnis der Strategie und trägt deren Zielsetzungen.
  • Vision, Mission, Marken- und Produktwerte sind verstanden und verinnerlicht.
  • Vertikale und horizontale Kommunikation funktionieren optimal und sind effektiv.
  • Umfeld und Klima für die Mitarbeitenden sind so gestaltet, dass Ressourcen mit Unterstützung, Motivation und Leistungsanreizen verknüpft, kombiniert und gewährleistet sind.
  • Interne Prozesse, Abläufe, Systeme und Schnittstellen sind allesamt auf “direkten Kundennutzen” ausgerichtet.
  • Die Mitarbeitenden empfinden mehrheitlich, dass ihre Leistung und ihr Beitrag anerkannt, geschätzt und “belohnt” werden.
  • Das Unternehmen wird als “first in class” mit “superior products” zu einem “gerechten Preis” gesehen und empfunden.
  • Die Organisation reagiert bestimmt, durchdacht, schnell und flexibel auf bedeutende Veränderungen im Umfeld.

Levels von Alignment – Die Reife einer Organisation

Es wird zwischen vier Stadien der organisationalen Reife in Bezug auf das Organizational Alignment unterschieden. Diese geben ein besseres Verständnis darüber, was Alignment ist und wie eine ausgerichtete Organisation aussehen soll.

Level 1: Die unfokussierte Organisation

Die Strategie der Organisation ist mehr oder weniger definiert, aber die Organisation ist nicht ausgerichtet – weder zwischen ihrer Geschäftseinheiten und Funktionen noch zu äusseren Umwelt der Organisation.

Level 2: Die marktfokussierte Organisation

Die Strategie ist klar formuliert und ist auf den Markt ausgerichtet. Jedoch ist wiederum die Organisation intern nicht ausgerichtet. Folglich wird ein Teil der internen Ressourcen und Energie ständig dafür aufgewendet interne entgegenstehende Kräfte auszugleichen und diese zu umgehen.

Level 3: Die ausgerichtete Organisation

Die gesamte Organisation, mit all ihren Teilen, ist auf die Strategie ausgerichtet, die wiederum auf den Markt ausgerichtet ist. Alle internen Vektoren, also die internen Kräfte, sind damit auf die übergeordnete Strategie und das externe Marktumfeld ausgerichtet.

Level 4: Die lernende Organisation

Die lernende Organisation erfordert eine Kultur und ein Management-Stil, die ständig Signale aus der Umwelt, wie auch aus der eigenen Organisation aufnimmt und konsequent auf diese reagiert und folglich Organizational Alignment herstellt. Eine Organisation ist damit selbstständig in der Lage auf Veränderungen aller Art zu reagieren, ihr Verhalten zielgerichtet anzupassen, kritisch zu reflektieren und laufend neues Wissen aufzubauen.

Wie wird Organizational Alignment hergestellt? Welche Ansätze gibt es?

Organizational Alignment Survey (OAS)

Die Organizational Alignment Survey (OAS) entwickelt von Shaun Smith und lizenziert von Persona Global ist ein Tool, um auf einfache Art und Weise herauszufinden, wo eine Organisation heute steht, wo sie hin will und wie sie dahin gelangt. OAS verbindet Menschen, Produkte und Prozesse mit dem Zweck einer Organisation, um die Kundenzufriedenheit sicherzustellen und die Profitabilität der Organisation zu erhöhen. Durch das Erreichen des Zwecks einer Organisation stellt eine Organisation die Einzigartigkeit seiner Produkte sicher.

Dabei unterscheidet die OAS zwischen vier externen Faktoren, die dem Markt zugeordnet werden und acht internen Faktoren, die dem Unternehmen zugeordnet werden (siehe Grafik unten). Die einzelnen zwölf Faktoren addressieren jeweils die folgenden Fragen:

  • Marktorientierung: Wie gut hört die Organisation auf ihre Kunden?
  • Leitbild, Ziele, Strategie: Werden das Leitbild, die Ziele und die Strategie klar in der ganzen Organisation verstanden?
  • Unternehmenskultur: Arbeiten alle Mitarbeiter an der Erreichung der selben übergeordneten Zielen?
  • Richtlinien, Abläufe: Sind die Prozesse effizient und kundenorientiert?
  • Servicequalität: Unterstützt die Ausbildung/Training innerhalb der Organisation interne, sowie externe customer service excellence?
  • Personalpolitik: Fördert das Anreizsystem (Belohnung und Anerkennung) die hohe Performance der Mitarbeiter?
  • Klima: Ist die interne Kommunikation offen und ist die Moral hoch?
  • Total Quality: Wird der Fehlervermeidung unter Erhalt höchster Produkt- und Servicequalität Priorität zugemessen?
  • Führungsverhalten: Ist das Management gewillt und fähig die zwölf Faktoren zu «alignen»?
  • Einzigartigkeit der Produkte: Hat ihre Organisation durch die gebotene customer experience Bekanntheit im Markt erlangt?
  • Leistungsüberprüfung: Wird die customer experience gemessen und regelmässig rapportiert?
  • Beobachten des Unternehmensumfelds: Werden die geschäftliche, politische und soziale Aspekte, die den Markt beieinflussen, gemessen?

Alignment Analysis Model

Im Versuch einen holistischen Ansatz, der das strategische Organizational Alignment visualisiert und analysiert, aufzustellen, entwickelten Breckwoldt, Fritschi, Steiger und Utz basierend auf Theorie und Praxis das Alignment Analysis Model. Das Alignment Analysis Model basiert auf neun Kerndimensionen, die in drei Clusterdimensionen aufgeteilt werden:

  • strategisch 
  • organisational
  • menschlich

Diese Dimensionen bilden die interen Dimensionen, da es einer Organisation bis zu einem gewissen Grad möglich ist, diese zu beeinflussen.

Neben den internen Dimensionen stehen die externen Treiber in der Unternehmensumwelt. Diese können von einer Organisation nicht direkt beeinflusst werden. Trotzdem muss sich eine Organisation nach diesen externen Treibern ausrichten und mit diesen richtig interagieren, um erfolgreich zu sein. Eine Organisation addressiert die externen Treiber mithilfe der Strategie und des Geschäftsmodells. Die vier wichtigsten externen Treiber, in diesem Zusammenhang, sind:

  • Marktentwicklung
  • Marktteilnehmer
  • Regulierung
  • Technologie

Nach der Strategieentwicklung, bzw. der Definition des Geschäftsmodells findet also das strategische Organizational Alignment statt, dass sich mit den internen Dimensionen befasst. Als Methode entwickelten Breckwoldt et al. hierfür die First-cut Alignment Analysis, die über die Alignment Analysis Matrix dargestellt werden kann. Die Matrix zeigt die 36 möglichen Wechselwirkungen zwischen den neun Dimensionen, sowie die neun intra-dimensionalen Wechselwirkungen, bzw. die interne Konstenz der einzelnen Dimensionen. Die Matrix erlaubt, je nach gewünschter Granulierung und Detailierungsgrad, sowohl alle 45 Wechselwirkungen, nur einen teil davon oder auch nur die drei Cluster und deren sechs Wechselwirkungen zu analysieren.

Das Alignment Analysis Model erlaubt es systematisch Alignment bezüglich der neun Dimensionen herzustellen, indem es deren Wechselwirkungen einfach visualiert und potentielle Probleme übersichtlich aufzeigt. Durch diese einfach Visualisierung der Probleme kann das Alignment Analysis als Katalysator für notwendige Anpassungsmassnahmen fungieren und Handlungsdruck erzeugen.

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